Versionen [Pffft-Story]

In einem meiner allerersten Entwicklungsprojekte wollte der Kunde ein Tool für die interne Projektverwaltung in SAP haben. (ist nun auch schon viele Jahre her, genauer in den Neunzigern).
Konzept mitentwickelt, stundenlange Meetings, letztendlich Spezifikation geschrieben. Frisch und fröhlich daran gegangen das Geschriebene in ABAP umzusetzen. Nach gut einem Monat war es dann soweit. Eine Oberfläche mit etlichen Masken, Popups, versteckten Screen usw. wurde dem Kunden in einer Besprechung präsentiert. Ja…. Genau… so soll das werden….

Aber… wir brauch noch…

Kein Problem, die Änderungen wurden aufgenommen. Anpassungen. Sonderwünsche (Kunde ist König- und wer die Musik bestellt, bezahlt). Version zwei nach einer Woche fertig. Feinschliff verpasst und ab zu Präsentation.
Toll…. Genau… So soll das werden….

Aber… wir brauchen noch…. (war diesmal eine etwas andere Runde)

Stirnrunzeln meinerseits. Spezifikation rausgesucht… Hmmm…. Egal. (Kunde ist…. Usw). Diesmal noch etwas komplexere CR’s. Hat ein wenig gedauert – eilt ja nicht so sehr. Erneute Präsentation Version drei! Man kann es sich denken (Toll… Genau…..) – daraus wurde Version vier und dann Version fünf und sechs!

Jedes Mal alles genau dokumentiert (Zwischenzeitlich wurde der Fachbereichsleiter noch ausgetauscht) und nach Version sechs habe ich erstmal Nichts gemacht, rein gar nichts. Beim nächsten üblichen Meeting habe ich dann kurzerhand VERSION EINS präsentiert. – Tränen in den Augen des Fachbereichs, Applaus und stilles Kopfschütteln meinerseits. Es wurden dann nur noch ein paar farbliche Anpassungen vorgenommen und die Version eins ist nach einer längeren Testphase dann produktiv gegangen.

Seitdem bin ich ein echter Verfechter von Versionen…

von Thomas

Enno Wulff
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